Schule: So kann uns der Ausbau des Ganztags gelingen!

In schon knapp 3,5 Jahren beginnt er: Der Anspruch auf eine ganztägige Betreuung in der 1. Klasse!  Ganztägig heißt mindestens 8 Stunden am Tag, 5 Tage in der Woche und auch in den Schulferien (bei 20 Schließtagen).

Im Landkreis Aschaffenburg gibt es 34 kommunalen Grundschulen (plus einer privaten Grundschule), sowie 2 Förderschulen. Hier wird der gesetzliche Anspruch gelten. So stehen die Kommunen wie auch der Landkreis vor einer Herausforderung, die in manchen Fällen bereits in Angriff genommen worden ist, in manchen Kommunen noch als Damoklesschwert über den Gemeinerät*innen schwebt.


Das Publikum der Veranstaltung war vielfältig: Mütter, Väter, Gemeinderatsmitglieder, ein ehemaliger Kämmerer, Kandidierende für das Amt des Bürgermeisters (davon gleich vier!) Architekten, Schulleitungen, Lehrkräfte, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen sowie Träger von Betreuungseinrichtungen. Und ebenso vielfältig waren auch die Beiträge, die so zu einer runden Veranstaltung beigetragen haben!

Ursula Sowa, MdL, stellte uns als Baupolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen die möglichen Fördergelder aus Bund und Land vor. Die Gelder, die bereitgestellt sind, können ab sofort beantragt werden. Mehr Infos hier in ihrem Beitrag:

Monika Hartl, unsere Direktkandidatin für den Landtag, gab uns einen Überblick über die derzeitigen Betreuungsangebote an Grundschulen. 5 parallel existierende Möglichkeiten gibt es:
– Gebundener Ganztag
– Offener Ganztag
– Mittagsbetreuung
– Hort
– Kooperativer Ganztag (neu)

In ihrer Umfrage bei den Grundschulen im Landkreis (ca. 30% Beteiligung) ergaben sich verschiedene Erkenntnisse:

1. Die derzeit häufigsten Formen der Betreuung sind Mittagsbetreuung und Hort.
2. 70% der Schulen rechnen ab 2023 mit einem Mehrbedarf von mindestens einer
oder zwei Gruppen.
3. Mehr als 50% der Schulen geben an, dass dafür die Räume noch fehlen.
4. 40 % der Schulen wünscht sich Unterstützung bei der Abdeckung des gesetzlichen
Anspruchs.

Der Direktkandidat von Aschaffenburg West, Thomas Mütze, stellte in kurzen Worten die Situation der Stadt Aschaffenburg vor. Nach seinen Worten sei man hier noch in den Anfängen, bauliche Maßnahmen seien noch nicht ergriffen.

Stephan Pösse (Bürgermeisterkandidat für Karlstein) stellte uns die Situation in Kahl vor. Während man „auf dem Land“ eher von geringeren Betreuunsquoten ausgehe, rechne man in Kahl mit einer Quote von  80%. Das heißt: Auch in Kahl sind zusätzliche Räumlichkeiten nötig. Die Gemeinde habe zwar schon einen Architekten, jedoch ist die Konzeption und Ausgestaltung noch in der Diskussion. Derzeit sei man mit der Mittagsbetreuung an der kommunalen Schule sehr zufrieden, aber auch mit der Stephanusgemeinschaft, welche im Kita Bereich vielfältige Angebote (und dadurch Erfahrung) bietet.

Der Abend gab erste Klarheiten hinsichtlich der baulichen Aufgaben. Eines ist jedoch auch klar: Personal dafür wächst auch nicht auf den Bäumen. Nur mit guten Arbeitsbedingungen in guten Ganztagesangeboten gewinnen wir Betreuuer*innen,
Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen, die unsere Kinder gut betreuen, begleiten und fördern.

Monika Hartl (Kreisrätin)