Bericht zum Jugendhilfeausschuss am 16. März

Bericht zum Jugendhilfeausschuss am 16. März
Volker Goll und Monika Hartl
Bericht zum Jugendhilfeausschuss am 16. März

In der ersten Sitzung des Jugendhilfeausschusses 2023 gab es vor allem zwei Hauptthemen: Ein Fachvortrag von Prof. Gunter Adams, zum Thema: „Hilfe zur Erziehung – professionelle Qualität und ihre Wirkung“. Ein weiterer Schwerpunkt war der Bericht über Kommunale Bildungs- und Sozialkoordination aus dem Fachbereich 23 von Sina Fenderl.   

Darüber hinaus wurden lediglich Anpassungen von Leistungen im Bereich Kindertagespflege bzw. beim Pflegegeld, aber auch die Veränderung der Ausschussbesetzung beschlossen.

Professor Adams erläuterte in seinem knapp einstündigen Fachvortrag verschiedene Aspekte der Erziehung: Zunächst ist dies ja originäres Recht der Eltern, über das jedoch die staatliche Gemeinschaft zu wachen hat. In mancherlei Umständen wird sie aber auch Aufgaben der Jugendhilfe. Hier geht es natürlich zunächst einmal darum, Eltern zu helfen ihren Erziehungsauftrag zu erfüllen. Das neue  (naja, vom Juni 2021) Kinder- und Jugendstärkungsgesetz vereinfacht zunächst den Zugang zu den Hilfen, stellt höhere Anforderungen an die Einrichtungen und verankert mehr Nachbetreuung.

Die Kommunen sind hier finanziell, personell und fachlich stark gefordert. Wie das klappen kann schilderte er uns anhand von Beispielen. Unseren Widerspruch forderte aber heraus, dass Prof. Adams es normal fand, wenn Auszubildende in der Zweitqualifizierung vom ersten Tag an eine Fachstelle besetzen, um so dem Fachkräftemangel entgegenzutreten.     

Der wohl sicher gut gemeinte Vorschlag wäre aber das Ende der dualen Ausbildung! Ein Azubi (auch wenn er oder sie schon aufgrund einer Zweitqualifizierung schon älter ist) darf niemals dem voll ausgebildeten Fachpersonal gleichgesetzt werden, sondern hat Anspruch auf eine volle Ausbildung und die Zeit in dem Beruf qualifiziert und ausgebildet zu werden!
Stellt euch vor in der Bank wären die Azubis vom ersten Tag an vorne am Schalter oder in der Finanzberatung! Hier braucht es andere Konzepte, siehe auch: https://gruene-aschaffenburg.de/wp-content/uploads/2023/03/220914_Konzeptpapier_Die_Kleinsten_stark_machen_12092022-eee.pdf , hier vor allem Seite 5

Prof. Adams war aber der Meinung, das funktioniere schon so in der Praxis.

Die Kommunale Bildungs- und Sozialkoordination wurde uns von Sina Fenderl erläutert. Das Ziel die Zukunft der jungen Menschen in der Region durch vielfältiges Bildungs- und Betreuungsangebot zu sichern steht hier im Mittelpunkt. Die Aktivitäten
sind hierzu vielfältig: Digitale Bildungsformate, Medienpädagogischer Ratgeber, MintbayU, MINT Newsletter, MINT Bücherturm, Landkreisweiter Lesewettbewerb…

Mehr dazu: https://www.landkreis-aschaffenburg.de/wer-macht-was/bildungsportkul/bildung/bildungsregion/

Für unsere Fraktion nahmen als ordentliche Mitglieder Moni Hartl und Volker Goll am Jugendhilfeausschuss sehr engagiert teil. Ihre Anmerkungen, Kritik und Nachfragen führten zu noch zu einigen konstruktiven Diskussionen im Anschluss.

Der nächste Jugendhilfeausschuss ist schon am 15. Mai.