Buslinie 566: GRÜNE gegen Verkürzung 12. Juli 2018 Kahler und Großkrotzenburger GRÜNE schreiben einen offenen Brief. Herren Landräte Dr. U. Reuter, Aschaffenburg und Thorsten Stolz, Main-Kinzig Kreis Oberbürgermeister Kaminsky, Stadt Hanau Bürgermeister Jürgen Seitz, Kahl und Thorsten Bauroth, Großkrotzenburg und die Damen und Herren des Gemeinderates Kahl und Großkrotzenburg Kahl am Main und Großkrotzenburg, den 6. Juli 2018 Fahrplanänderung Bus 566 des RMV Sehr geehrte Herren Landräte, Sehr geehrte Herren Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats, die Nutzer des öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV), darunter viele Schulkinder, Rentner/innen, Berufspendler, mussten aus der Presse erfahren, dass die Bus-Linie 566 von Hanau kommend jetzt in Großkrotzenburg Ost endet. Neben der Streichung der Weiterfahrt bis zum Kahler Bahnhof mit Halt an der Naßmühle, wurde auch die Taktung geändert. Der Bus fährt jetzt nur noch zweimal in der Stunde statt bisher alle 20 Minuten. Wir können eine Einschränkung des ÖPNV-Angebotes hier im Ballungsraum „Metropolregion Rhein-Main“ nicht hinnehmen. Statt Ausbau des ÖPNVs wird hier der Rückbau betrieben. Einige Bürger/innen nutzen die Linie 566 um nach Hanau an den Arbeitsplatz, oder zu Ärzten bzw. zum Einkaufen zu kommen. Umgekehrt fahren Großkrotzenburger BürgerInnen auch nach Kahl, Alzenau oder Aschaffenburg und nutzen hierzu die Buslinie. Schon des Öfteren haben wir ein Gegeneinander statt ein Miteinander der Verkehrsverbünde RMV und VAB kritisiert. Wir möchten in diesem Zusammenhang auch nochmal auf die schon seit Jahren nicht nur von Berufspendlern und Studenten kritisierte Tatsache eingehen, dass Job- und Studententickets an der Landesgrenze in Großkrotzenburg enden. Im 21. Jahrhundert, in dem von allen Politiker*innen appelliert wird, den ÖPNV zu nutzen und weniger Auto zu fahren, werden diese Appelle nur Gehör finden, wenn die Ticket-Preise gesenkt werden. Takt- und integrierte Fahrpläne müssen umgesetzt sein und moderne Buse und Züge eingesetzt werden und das alles flächendeckend. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, wird der ÖPNV auch genutzt und niemand kommt auf die Idee einen Lückenschluss zwischen Bahnhof Kahl mit Umstieg in den Regionalexpress, in die Kahlgrundbahn, in den City Bus nach Alzenau oder Karlstein oder in die Linie 50 nach Aschaffenburg, zu schaffen. Was hier gemacht wurde, ist weder zeitgemäß noch wirtschaftlich. Um wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen, sollten in Nebenzeiten kleinere Buse eingesetzt werden. Wir bitten Sie als Landräte und damit auch als Entscheidungsträger: Wirken Sie daraufhin, dass die Tarife billiger werden! Verändern Sie das Tarifsystem! Zum Beispiel durch gestaffelte Fahrpreise, so dass Vielfahrer (in der Region) auch wenn Sie keine Zeitkarten kaufen, einen Nutzen davon haben. Schauen sie sich das Beispiel Südtirol an und überwinden Sie bitte die (Landes-) Grenzen – auch in den Köpfen. Linie 566 Diese muss weiter zwischen Großkrotzenburg und Kahl fahren. Eine sinnvolle Verbesserung des Schienenverkehrs mag auch den SchülerInnen des Kreuzburg Gymnasiums in Großkrotzenburg genutzt haben, aber die SchülerInnen der Lindenau Schule oder der Mädchen Realschule in Großauheim und der PGS haben davon kein Nutzen. Im Gegenteil, wie kommen diese jetzt von Kahl mit dem Bus in ihre Schule? Oder sollen die Kinder – übrigens die zukünftige Generation der ÖPNV-Nutzer – jetzt vom Auheimer Bahnhof in die Schulen laufen? Gleiches gilt für Schulen in Hanau. Die SchülerInnen der PGS Kahl aus Großauheim oder Großkrotzenburg fahren auch teilweise mit dem Bus. Der kurzfristigen Einsparung von Kosten wird in diesem Bereich ein mittelfristiger Rückgang der Fahrgastzahlen folgen. Anschlüsse werden nicht mehr erreicht, die Wege sind jetzt weiter, Umstiege kosten Zeit und sind bei schlechtem Wetter oft der Grund auf das Auto umzusteigen. All diese Konsequenzen eines Rückschrittes des ÖPNVs kann auch nicht in Ihrem Interesse sein. Sprechen und verhandeln Sie miteinander, damit die gemeinsamen Interessen der Bürger*innen in Hessen wie in Bayern berücksichtigt werden. Wie und dass dies geht, zeigen die Beispiele Hessen / Rheinlandpfalz und Bayern / Baden Württemberg hier wird in Regionen gedacht und die Tickets gegenseitig anerkannt. Wenn wir hier wirklich eine „Metropolregion Rhein-Main“ sein wollen, darf die Verbindung nicht an den Landesgrenzen enden. Über Ihre Antwort auf dieses Schreiben freuen wir uns sehr! Mit freundlichen Grüßen Sylvia Hein, Fraktionsvorsitzende Krotzebojer Grüne Bündnis 90 / Die Grünen im Kahler Gemeinderat Regina Krebs, Sprecherin Michael Ruf und Volker Goll, Sprecher Fraktion in der Gemeindevertretung Ortsverband Kahl Bündnis 90 / Die Grünen