Die Brücke der Atomkraft führt ins Nichts

Unterfränkische Grüne nehmen der Union den Sinneswandel nicht ab

Würzburg Die unterfränkischen Grünen nehmen zwar sehr erfreut, aber auch ebenso erstaunt zur Kenntnis, dass zahlreiche Atomkraft-Befürworter in Bayern plötzlich nichts mehr von ihrer „Heiligen – Verehrung“ der Kernspaltung wissen wollen.

„Dass der bayerische Umweltminister Markus Söder nun nach der nuklearen Katastrophe im japanischen Fukushima behauptet, die Nutzung der Kernenergie habe nie zum Markenkern der CSU gehört, ist in etwa so, als würden wir Grüne die Umweltzerstörung ins Parteiprogramm aufnehmen“, empört sich der grüne Bezirksvorsitzende Martin Heilig.

„Wenn Söder meint, solche Äußerungen als glaubwürdig zu verkaufen, sei daran erinnert, dass die CSU bislang alle Versuche von Umweltschutzverbänden verhindert hat, die Kernenergie zugunsten von regenerativen Energieformen zurückzufahren“, fügt Vorstandsmitglied Udo Oschmann (Bad Neustadt) hinzu.

„Die Brücke Atomkraft führt ins Nichts, anscheinend hat dies nun auch die Union gemerkt. Und bevor die CSU am Ende ihrer Brücke ins Verderben stürzt, schwenkt man in München nun schnell auf die energetische Umgehungsstraße der Erneuerbaren ein“, glaubt auch Matthias Lewin (Knetzgau) nicht an einen wirklichen Sinneswandel in den Reihen der Union.

Der Bezirksvorstand der Grünen misstraut nicht nur den genannten Äußerungen aus dem Regierungslager, „auch das dreimonatige Moratorium ist keineswegs ergebnisoffen, sondern lediglich eine Beruhigungspille, die wir aber nicht schlucken werden“, so Ayfer Fuchs.

Die Grünen im Bezirk freuen sich aber auf konkrete Vorschläge der CSU, wie man etwa Windkraft, Solarenergie und Energieeinsparung in Bayern zukünftig vorantreiben will, anstatt sich als ewige Dagegenpartei bei den Atomalternativen zu präsentieren.

„Die Zeiten großer Worte sind vorbei, jetzt zählen Taten.“

Matthias Lewin

Pressesprecher