Bachgaubahn reaktivieren. Freistaat muss willkürliche 1000er-Regelung abschaffen. Fördermittel des Bundes stehen bereit.

Fördermittel des Bundes stehen bereit.
Fördermittel des Bundes stehen bereit.
Fördermittel des Bundes stehen bereit.
Vor einer Woche wurden dem Planungs- und Verkehrssenat des Aschaffenburger Stadtrates die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für eine denkbare Reaktivierung der sogenannten Bachgaubahn vorgelegt.

Die Machbarkeitsstudie kommt zu dem Schluss, dass das vom Freistaat vorgegebene, willkürliche Kriterium von 1000 Fahrgastkilometern/Kilometer-Neubaustrecke nicht erreicht wird. Dieses zu überschreiten wäre für die Bestellung des Schienenverkehrs durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) notwendig gewesen.
Unser Bundestagsabgeordneter Niklas Wagener hat dazu eine Pressemitteilung verfasst:

„Der Bundesgesetzgeber hat mit dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz umfangreiche Fördermöglichkeiten für die Reaktivierung stillgelegter Bahntrassen zur Verfügung gestellt. Bis zu 90 Prozent Förderung sind möglich. Das rein bayerische Kriterium von 1000 Fahrgastkilometern/Kilometer-Neubaustrecke schreibt der Bundesgesetzgeber nicht vor. Dennoch verhindert die Bayerische Staatsregierung, dass diese Mittel unserer Region zu Gute kommen und demonstriert damit einmal mehr ihre Unfähigkeit, die Mobilitätswende auf dem Land auf den Weg zu bringen. Eine Bahntrasse stellt eine deutlich hochwertigere Form der Mobilität dar als eine Busverbindung. Die Bahn ist das Rückgrat des ländlichen Raums. Mit der Bachgaubahn könnte es gelingen, immer mehr Menschen aus dem gesamten Bachgau für den öffentlichen Nahverkehr in Richtung Aschaffenburg, Frankfurt und Rhein/Main zu gewinnen – und damit auch für den Klimaschutz hier am Bayerischen Untermain.

Dennoch stellt sich die Bayerische Staatsregierung quer. Die CSU verhindert mit dem starren 1000er-Kriterium die Reaktivierung von Bahntrassen in ganz Bayern. Das 1000er- Kriterium bedeutet für die Reaktivierung von Bahnstrecken das gleiche wie 10H für die Windkraft in Bayern. Eine solch rigide Regelung findet sich in keinem anderen Bundesland. Die Struktur einer Region (ländlich, städtisch) wird durch dieses Kriterium nicht ansatzweise abgebildet. Lediglich wird versucht, die Reaktivierung von Bahnstrecken durch Formalismus zu verhindern. Die Kriterien des Bundes (Kosten-Nutzen-Faktor) wurden bisher durch die Machbarkeitsstudie nicht berechnet. Die angenommenen Rahmenbedingungen sind lediglich der derzeitige Stand. Weder eine Elektrifizierung, noch eine Flügelung oder Durchbindung nach RheinMain wurden durchgerechnet. Das Regionale Mobilitäts- und Siedlungsgutachten (REMOSI) wurde ebenfalls nicht berücksichtigt.“

Wenn wir mit der Verkehrswende voran kommen wollen, muss diese willkürliche 1000er Vorgabe weg. Es ist absurd, wenn beispielsweise die CSU im Landkreis einerseits von mehr Klimaschutz etc. redet und sich für die Bachgaubahn ausspricht, aber auf Landesebene genau diese CSU alles dafür tut, um möglichst keinen zusätzlichen Meter Schiene zu schaffen. konkreten Klimaschutz zu verhindern.

Als KV Aschaffenburg-Land schließen wir uns der Forderung von Niklas Wagener an:
„Die aktuellen Bewertungsmethodiken zur volkswirtschaftlichen Bewertung von Infrastrukturprojekten müssen überarbeitet werden. Derzeit sind sie ein Hindernis für die Schiene, da sie willkürlich und leicht manipulierbar sind. Während bei der Straße ein Stau Anlass genug ist, um Autobahnen auszubauen, kann bei der Schiene der Aspekt Pünktlichkeit und Betriebsstabilität bislang kaum berücksichtigt werden.“