Verwaltungsrat Sparkasse: CSU und SPD sind Posten wichtiger als der Wähler*innenwille 11. Juni 2020 Verwaltungsrat Sparkasse: CSU und SPD sind Posten wichtiger als der Wähler*innenwille Die beiden Fraktionen der Grünen im Kreistag und Stadtrat Aschaffenburg kritisieren CSU und SPD für ihr Verhalten bei den Wahlen des Verwaltungsrates der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau. Obwohl die Grünen im Kreis zweitstärkste, in der Stadt die drittstärkste Fraktion sind, haben CSU und SPD gemeinsame Sache gemacht und die Grünen aus dem Verwaltungsrat der Sparkasse herausgehalten. Bei der konstituierenden Sitzung der Verbandsversammlung Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau, die zwar nominell öffentlich war, aber zu der die Öffentlichkeit und Presse allerdings nicht eingeladen waren, wurden satzungsgemäß jeweils drei Vertreter aus dem Kreis und drei Vertreter aus der Stadt – jeweils zwei von der CSU und einer von der SPD – mit deren Stimmen in den Verwaltungsrat gewählt. Insbesondere das Verhalten der SPD-Vertreter stößt bei den Grünen auf Unverständnis: „Hätten die SPD-Verbandsmitglieder Grüne mitgewählt, hätte die SPD genauso viele Verwaltungsräte wie jetzt auch“, so Thomas Giegerich, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat und gleichfalls Mitglied der Sparkassen-Verbandsversammlung. „Das hätte mit drei CSU-Vertretern, drei SPD-Vertretern und zwei Grünen eine ausgewogene und dem Stärkeverhältnis angemessene Besetzung bedeutet“. Zudem ja vom Kreis mit dem Landrat und von der Stadt mit dem Oberbürgermeister jeweils weitere CSU- und SPD-Vertreter im Verwaltungsrat als Vorsitzende automatisch gesetzt sind. Giegerich über die Wahl: „Damit haben sich CSU und SPD ihre Macht gesichert – auf Kosten aller anderer“. Für die Grünen zudem völlig unverständlich: Mit der ehemaligen Vorsitzenden des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages, der Grünen-Kreisrätin Christina Scheel, und dem Unternehmer und Grünen-Stadtrat Claus Berninger (Musikclub Colos-Saal Aschaffenburg) hatten die Grünen zwei KandidatInnen ins Rennen geschickt, welche die gesetzlichen Voraussetzungen zur Wahl in den Verwaltungsrat mehr als erfüllen. „Machterhalt war wichtiger als Sachverstand“, kritisiert Christine Scheel das Wahlverhalten von CSU und SPD. „Laut dem bayerischen Sparkassengesetz soll der wirtschaftliche Sachverstand entscheidend sein, nicht die Parteizugehörigkeit“. Was den Grünen besonders aufstösst und definitiv nicht mehr zeitgemäß ist: Der Verwaltungsrat ist ein reines Männergremium. Mit der Wahl von Christine Scheel wäre wenigstens eine Frau in dem wichtigen Gremium vertreten gewesen. Der Verwaltungsrat der Sparkasse ist u. a. zuständig für die Überwachung der Geschäftsführung des Sparkassenvorstandes. Er hat u. a. auch die Schliessung von elf Filialen der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau zu verantworten. Bericht aus dem Main-Echo: Sechs Männer, kein Grüner, keine Frau