Resolution zum Schmelzofen am atomaren Zwischenlager in Karlstein am Main

Der Kreisverband von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Aschaffenburg-Land hat im Gegensatz zur Feuerwehr aus Karlstein sehr wohl Sicherheitsbedenken wegen des geplanten Schmelzofens am Zwischenlager für radioaktive Abfälle der Firma Siemens AG. Dabei geht die Gefahr nicht primär von dem Schmelzofen aus, sondern vielmehr von dem Zwischenlager.

 

Für uns GRÜNE ist es ein unakzeptabler Zustand, dass die Firma Siemens nicht weiß was in einigen Containern eingelagert ist. Das zeigt, dass beim Abriss der „Heißen Zellen“ nicht an den firmeneigenen Vorgaben festgehalten wurde. Die Firma Siemens AG, Power Generation in Karlstein dokumentiert auf ihrer Internetseite unter anderem: „Rückbaubegleitende Erstellung der gesamten Dokumentation zum Rückbaustatus, Photodokumentation, Reststofflogistik, etc.“. Das ist sicherlich nicht der Fall gewesen, oder wie sonst muss der Standortchef der Firma Siemens AG, Herr Baumann einräumen, dass er nicht genau weiß was in zwei konventionellen Containern enthalten ist? Möglicherweise sollen diese Container brennbares Material enthalten – was auch bei einem Flugzeugabsturz, einem Brand oder einer kriminellen Handlung ein erhöhtes Risiko darstellt. Wir verlangen Aufklärung! Die Bevölkerung in Karlstein und Umgebung hat ein Recht darauf, zu wissen, was in den Hallen der Firma Siemens gelagert ist.

Solange diese Bedenken nicht ausgeräumt sind, kann nach Ansicht der Kreisgrünen eine baurechtliche Genehmigung für den Schmelzofen nicht erfolgen. Die GRÜNEN appellieren daher an die Gemeinde Karlstein ihren Beschluss zurück zu nehmen und sich den Bedenken des Gemeinderates Horst Reisert an zu schließen. Die GRÜNEN sind der Meinung, dass das Landratsamt Aschaffenburg keine immissionsschutzrechtliche Genehmigung für den Ofen erteilen kann. Die Aussage des Pressesprechers des Landratsamtes Horst Bauer, dass das Landratsamt „keinerlei Informationen über irgendwelche Abfälle, auch nuklearer Art“ in der Halle 35 habe – aber diese Nachbarschaft so Bauer im Main-Echo vom 21. Dez. 2013 weiter „definitiv keine Rolle“ spiele ist für die Kreisgrünen ein Skandal. Einer Genehmigungsbehörde kann nicht egal sein, was im Umfeld des zu genehmigten Unternehmens für Gefahren lagern.

Der Betreiber des Schmelzofens sagt, dass unter „normalen Umgebungsdruck“ keine Explosion zu befürchten sei.

Gefahren entstehen nach Meinung der Kreisgrünen immer im Normalbetrieb! Wir legen in diesem Zusammenhang auf die Feststellung wert, dass es nicht ursächlich der Schmelzofen ist, der die Probleme darstellt, sondern das atomare Gefahrengut, das in der unmittelbaren Nähe gelagert ist.

Die Kreisgrünen teilen die Bedenken vieler Karlsteiner BürgerInnen, der Umweltinitiative und der Karlsteiner GRÜNEN.

Großostheim, den 9. Jan. 2014