Sepp Daxenberger ist tot

18. August 2010

Der ehemalige Fraktionschef der bayerischen Grünen, Sepp Daxenberger, ist seinem langjährigen Krebsleiden erlegen.

 

 

 

 

 

 

 

Wir trauern um unseren lieben Freund

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Sepp Daxenberger war das Phänomen der bayrischen Grünen. In einem Spiegel-Portrait wurde er gar als der „grüne Guerillero“ bezeichnet. Daxenberger war einer der wenigen Politiker, die über die Parteigrenzen hinaus auf Sympathien stoßen.

Sepp Daxenberger,1962 geboren, verheiratet und Vater von drei Kindern. Die „Gefahr“, die von dem Politiker Daxenberger ausging, erkannte die CSU bereits früh. Als er mit 16 Jahren ein „Forum Ökologie“ ins Leben rief, fragte die Junge Union bei ihm an. Aber Daxenberger lehnte ab und entschied sich für die Grünen – und das mit großem Erfolg. Von 1990 bis 1996 gehörte der gelernte Landwirt und Schmied der Landtagsfraktion der bayerischen Grünen an, ehe ihm in seiner konservativen Heimatgemeinde  Waging am See die große Sensation gelang. Sepp Daxenberger wurde zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Grünen in Bayern gewählt. Bei den Kommunalwahlen 2002 wurde Daxenberger mit der eindrucksvollen Mehrheit von 75,6% im Amt bestätigt. Auf kommunaler Ebene saß Daxenberger seit 1996 im Kreistag von Traunstein und seit 1998 im Bezirkstag von Oberbayern, wo er Mitglied im Ausschuss für Kultur, Schulen und Museen und außerdem Berichterstatter für Natur- und Landschaftsschutz und Erholungsflächen war.. Im November 2002 wurde er neben Margarete Bause, ab 2003 Theresa Schopper, zum Landesvorsitzenden der bayerischen Grünen gewählt. Bei dem mit 7,5 Prozent sehr gutem Ergebnis der Grünen bei einer Landtagswahl in Bayern im Jahr 2003 wurde ihm ein nicht geringer Anteil zugesprochen. Und 2008 war Sepp Daxenberger maßgeblich daran beteiligt, dass die GRÜNEN mit 9,4 % in Bayern ihr bestes Ergebnis, das je bei einer Landtagswahl erzielt wurde, erreichten.Sepp Daxenberger

Doch während es für den Waginger Politiker immer steiler bergauf ging, brachte die Diagnose Krebs den Menschen Daxenberger stark ins Wanken. Zwar schien die Krankheit zunächst besiegt, doch 2006 erlitt er einen Rückfall. Wiederum gelang es ihm die Krankheit zum Stillstand zu bringen. Er sei, so Daxenberger, einfach „zu ehrgeizig und eitel zum Sterben“.

Dieser Ehrgeiz ließ ihn auch politisch neue Ziele suchen. So verzichtete der Grüne, trotz einer beinahe sicheren Wiederwahl, auf eine erneute Kandidatur zum Bürgermeister und wendete sich der Landespolitik zu. Als größten Trumpf sah Daxenberger hierbei seine „bodenständige, persönliche Art“. „Wir müssen dahin gehen, wo die Menschen sind“, lautete deshalb sein Tenor. Und gerade weil Daxenberger, nach eigenen Angaben, kein „linker Chaot“ war, sondern vielmehr als ein „ganz normaler Bayer“ auftrat, der im Fussballverein und in der Feuerwehr war, kam er bei den Menschen an. Zudem, so Daxenberger, seien grüne Themen, wie Bildung, Klimaschutz und Gentechnik keine Randthemen mehr, sondern längst mehrheitsfähig.

Die Familie von Sepp Daxenberger hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Am Sonntag, den 15. August ist Sepp Daxenbergers Frau Gertraud ihrer Krebserkrankung erlegen, heute erfahren wir von seinem Tod.

Unendlich traurig über den Tod Sepp Daxenbergers sind unsere Gedanken bei seiner Familie,

Sein politisches Erbe wird uns Ansporn sein.

Bündnis 90/DIE GRÜNEN Aschaffenburg-Land