Aschaffenburg, 21.7.2025 – Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen bedauert den Beschluss des Kreistags Aschaffenburg vom heutigen Montag, mit dem de facto der gemeinsame Prozess zur Entwicklung einer Biosphärenregion Spessart ausgebremst wurde. Der Kreistag lehnte es ab, sich mit den anderen Gebietskörperschaften über das weitere Vorgehen proaktiv zu verständigen und politisch aktiv an der Weiterentwicklung des BSR festzuhalten.
„Wir haben versucht das Verfahren offen zu halten und eine intensive regionale Abstimmung zu ermöglichen. Doch eine Mehrheit im Kreistag hat sich leider dafür entschieden das Projekt ambitionslos in die Schublade zu legen“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Sylvia Hein.
Die Grünen hatten im Kreistag zunächst beantragt, die Beschlussfassung ganz auszusetzen, um in enger Abstimmung mit den Nachbarlandkreisen Main-Spessart, Miltenberg und der Stadt Aschaffenburg eine gemeinsame Perspektive für den weiteren Weg zu entwickeln. Dieser Geschäftsordnungsantrag fand ebenso keine Mehrheit wie der Vorschlag einen weiteren offenen und qualifizierten Prozess zu ermöglichen, bei dem man auch über die Größe der Gebietskulisse sprechen könnte. Zudem muss auch weiterhin über die Weigerung von Staatsminister Aiwanger gesprochen werden, der mit seiner Blockadehaltung die Region in ihrer Entwicklung ausbremst.
Trotz des heutigen Rückschlags sehen die Grünen den Prozess damit noch nicht endgültig beendet.
„Der Spessart verdient eine echte Entwicklungsperspektive. Dafür stehen wir weiter bereit – gemeinsam mit allen, die in Main-Spessart, Miltenberg, der Stadt Aschaffenburg oder auch auf Landesebene weiter an einer nachhaltigen Zukunft arbeiten wollen“, betont Hein.
Die Grünen fordern die Bayerische Staatsregierung auf, ihrer Verantwortung für die Region gerecht zu werden und die notwendige Bereitstellung von Naturwaldflächen im Staatswald nicht länger zu blockieren. Sie sehen in der Ausweisung einer Biosphärenregion eine große Chance, Ökologie, regionale Wertschöpfung, Bildung und Tourismus auf zukunftsfeste Weise zu verbinden. Zudem würden uns die Erkenntnisse bezüglich der Herausforderungen des Klimawandels helfen, die man in einer Kernzone gewinnen könnte, sprich: Wie hilft sich die Natur selbst?
„Heute hat der Kreistag Aschaffenburg eine Chance vertan.“, so Hein abschließend. „Wir werden weiter für eine lebenswerte Zukunft des Spessarts arbeiten – Politik hat nicht den Status Quo zu verwalten, sondern auch mit mit Mut und Sachverstand zu gestalten.“
Mit freundschaftlichen Grüßen
Für die Grüne Kreistagsfraktion
Sylvia Hein