Grüne Online-Konferenz mit mehr als 120 Teilnehmern: „Kann der Spessart Biosphärenreservat werden?“

Grüne Online-Konferenz mit mehr als 120 Teilnehmern: „Kann der Spessart Biosphärenreservat werden?“
Grüne Online-Konferenz mit mehr als 120 Teilnehmern und vielen Experten
Vielversprechender Auftakt der Diskussion über ein mögliches Biosphärenreservat im Spessart: Mehr als 120 Gäste haben am Samstagnachmittag die von unseren Grünen Kreisverbänden Aschaffenburg-Stadt und -Land organisierte Online-Spessartkonferenz der strahlenden Wintersonne vorgezogen! Mit den Grünen aus dem Kreis Miltenberg und Main-Spessart hatten wir renommierte Expert*innen zur Diskussion unter dem Motto „Kann der Spessart Biosphärenreservat werden?“ eingeladen. Positives Fazit: Mit dieser Frage wird sich die Region nun ernsthaft beschäftigen.


 
Von den Vertretern der Natur- und Umweltschutzverbände über Miltenbergs Grünen-Landrat Jens Marco Scherf bis zum Aschaffenburger CSU-Landrat Dr. Alexander Legler sind wir uns einig, in einem gemeinsamen Prozess zu klären, ob ein Biosphärenreservat für den Spessart der richtige Weg ist.

 
Das Wichtigste dabei ist es, die Menschen in der Region in diesen Prozess einzubeziehen. „Es geht uns um Information, nicht um eine Festlegung“, betonte unser Bundestagsdirektkandidat Niklas Wagener, angehender Forstwissenschaftler

und Moderator der Diskussion, zum Auftakt der dreistündigen digitalen Spessartkonferenz.
 
Was ist ein Biosphärenreservat? „Es hilft Mensch und Umwelt, besser miteinander klarzukommen“, erklärte Barbara Engels, Biologin und Geschäftsführerin des deutschen Nationalkomitees für das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB)*. Natur und Region, so Engels, sollten gleichermaßen von einer solchen Modellregion für nachhaltige Entwicklung – auch in Tourismus und Landwirtschaft – profitieren: „Man kann dort gut leben!“

Voraussetzungen für die Schaffung von Biosphärenreservaten seien „eine Vision von Nachhaltigkeit sowie eine breite Unterstützung vor Ort“.

Mit Luftaufnahmen von den ausgedünnten Kronen der alten Buchenwälder machte der Buchenforscher Professor Pierre Ibisch von der Hochschule Eberswalde deutlich, wie sehr die zunehmende Trockenheit dem Spessart zusetzt. Als Biosphärenreservat könne der Spessart zum Klimaschutz in der Region beitragen.

Das betonte auch der deutschlandweit bekannte Förster und Autor Peter Wohlleben in seinem Grußwort. Seine Mahnung: „Alte Wälder wie der Spessart sind ein Spiegelbild, wie wir mit uns selbst umgehen.
 
Die regionalpolitische Bedeutung eines Biosphärenreservats, das Natur- und Landschaftsschutz mit den Bedürfnissen der Menschen in Einklang bringen soll, erläuterte der Miltenberger Grünen-Landrat Jens Marco Scherf in seiner
Eigenschaft als Vorsitzender des Tourismusverbands Spessart-Mainland. Wichtigster Schritt auf dem möglichen Weg zu einem Biosphärenreservat sei, „dass wir die Menschen der Region von Anfang an in diesen Prozess einbeziehen“.
 
Das forderte auch Landrat Alexander Legler. Der CSU-Politiker meldete sich als Überraschungsgast zu Wort. Nachhaltige Waldwirtschaft sei ihm wichtig, betonte er. Beim Thema Biosphärenreservat gelte es, sensibel mit den Holzrechtbesitzern umzugehen und auch weitere Akteure – wie Bauernverband und Jäger – zu Wort kommen zu lassen.
 
Alle Diskussionsteilnehmer – zu der auch Greenpeace-Bundesgeschäftsführer Martin Kaiser, Dr. Ralf Straußberger vom Bund Naturschutz, Hartwig Brönner vom Landesbund für Vogelschutz; Armin Beck, designierter
Bundestagskandidat der Grünen in Main-Spessart/Miltenberg, sowie der Grüne Landtagsabgeordnete Patrick Friedl gehörten – waren sich einig, in einem gemeinsamen Prozess zu klären, ob ein Biosphärenreservat für den Spessart in
Frage kommt.

 
„Wir haben die große Chance, unsere Region nach vorn zu bringen – im Sinne von Klima- und Waldschutz, Bus und Bahn, Tourismus, regionaler Land- und Forstwirtschaft“, betonte Moderator Niklas Wagener. Ziel eines
Biosphärenreservats sei es, die Menschen und die Biosphäre zusammenzubringen – „also nicht Naturschutz auf Kosten von Holzrechten und mit Einschränkungen für die heimische Bevölkerung, sondern Natur- und Artenschutz mit und für die Menschen, die hier leben“.
 
 

 
 
 
 
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