Nationalpark Spessart: Der Kreisverband Aschaffenburg-Land der GRÜNEN ist dafür

Vertreter*Innen aus sechs Ortsverbänden sowie aus der Kreistagsfraktion kamen am vergangenen Samstag zu einer ganztägigen Klausur des Kreisverbandes Aschaffenburg-Land von Bündnis 90/Die Grünen zusammen. Auch der Landtagsabgeordnete Thomas Mütze nahm für ein paar Stunden an der Tagung teil.

Neben der im Herbst stattfindenden Bundestagswahl wurden unter Anderem folgende Themen

besprochen:

– Sozialer Wohnungsbau und bezahlbaren Wohnraum

– Mobilität im ländlichen Raum

– Ausbau Radwegenetz und Beschilderung

Im Mittelpunkt aber stand das öffentlich kontrovers diskutierte Thema eines möglichen Nationalpark Spessart . Am Ende der Diskussion sprachen sich die Teilnehmer*Innen einstimmig für einen Nationalpark im Spessart aus. Die Kreisgrünen begrüßen es, dass die Staatsregierung endlich ernst machen will mit den internationalen Verpflichtungen, die die Bundesregierung zum Artenschutz eingegangen ist und einen dritten Nationalpark in Bayern einrichten will. Der Spessart ist hierfür bestens geeignet, da bei uns die wertvollsten und ältesten Laubwälder Bayerns liegen.

„Zur Bewahrung der gesamten biologischen Vielfalt bedarf es auch im Spessart Rückzugsräume, in denen sich die Natur frei von menschlichen Einflüssen entwickeln kann. Dieser kleine Teil der Spessartwaldfläche sollte uns dies wert sein,“ führt Barbara Hofmann, Sprecherin des Kreisverbandes aus. „Natürlich ist eine endgültige Entscheidung erst möglich, wenn seitens der Staatsregierung die offenen Fragen beantwortet werden und eine konkrete Planung vorgelegt wird. In diese müssen auch die Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen werden. Umweltministerin Scharf sollte diese Entscheidung nicht nur im kleinen Kreis treffen.“

Kreistagsfraktionssprecher Stephan Roth-Oberlies appellierte an die gewählten Kommunalpolitiker, bei allen wirtschaftlichen Interessen auch ihre Verantwortung gegenüber der Natur zu sehen. Wer einen Teil der alten Eichen, die es gerade noch auf 500 ha im Spessart gibtresse und die damit verbundenen Lebewesen vor der Motorsäge schützen will, sollte für den Nationalpark stimmen. Eine Eichenholzwirtschaft sei auch deshalb weiterhin möglich, weil außerhalb der für den Nationalpark interessanten Flächen sich weitere Eichenbestände befinden. “Ein Nationalpark ist nicht das Ende der Eiche im Spessart“, so Stephan Roth-Oberlies.

„Bisherige Nationalparkausweisungen in Deutschland zeigen, dass sehr viele Details verhandelt werden können und auch Kritiker mit der Zeit überzeugt werden konnten,“ ergänzt Kreistagsmitglied Theo Grünewald.

„Wie glaubwürdig ist unsere Forderung z.B. an Brasiliens Regierung in Amazonien (Regen)Wald zu schützen, wenn wir selbst nicht bereit sind einen kleinen der Waldfläche dauerhaft unberührt zu lassen,“ unterstützt Markus Hofmann, Sprecher des Ortsverbandes Bessenbach, die Forderung nach einem Nationalpark Spessart.

Foto: B‘90/Die Grünen KV AB-Land