Grüne Forderung:

Atomkraftwerk Grafenrheinfeld sofort abschalten

Resolution des unterfränkischen Bezirkspräsidiums der Grünen

Würzburg In einer Resolution fordert das Präsidium der Grünen im Bezirk Unterfranken die sofortige Abschaltung des Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld.

Sicherheit geht vor. Das sei das absolute Minimum, das beim Betrieb von Atomkraftwerken gelten müsse. Wenn E.ON einen möglichen Riss in einer Leitung im Reaktorkern des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld erst nach sechs Monaten meldet und die Reaktorsicherheitskommission absegnet, dass dieser Schaden erst bei der nächsten regelmäßigen Revision im März behoben werden soll, dann wird gegen dieses Gebot der größtmöglichen Sicherheit massiv verstoßen, so die unterfränkischen Grünen.

Das Vertrauen der Bevölkerung werde durch diese Vorgehensweise weiter erschüttert. „Die Zweifel an der Zuverlässigkeit der AKW-Betreiber erweisen sich erneut als begründet, wie schon in der Vergangenheit, als erst im Nachhinein gravierende Sicherheitsmängel zugegeben wurden, wie zuletzt in Forsmark, in Brunsbüttel oder Philippsburg II“ schreibt das grüne Gremium in seiner Resolution.

Die Grünen erwarten Antworten auf die Fragen, warum der Reaktor in Grafenrheinfeld im Juni 2010 wieder hochgefahren wurde, obwohl ein möglicher Riss festgestellt wurde? Warum wurde mit halbjähriger Verzögerung der Riss erst gemeldet? „Die Verantwortlichen bei E.ON dürfen sich nicht wundern, wenn da der Verdacht aufkommt, dass eine solche Meldung während der Verhandlungen um die Verlängerung von Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke nicht in die Landschaft passt, so Präsidiums-Mitglied Patrick Friedl (Würzburg).

Daher fordern die unterfränkischen Grünen, das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld sofort abzuschalten und die betroffene Leitung eingehend zu untersuchen. Da unbekannt ist, ob der Riss weiter gewachsen sein könnte, z.B. durch das Fahren des KKG im Lastfolgebetrieb und durch die Schnellabschaltung am 30. September 2010, muss die betroffene Leitung sofort überprüft werden, fordern die Grünen im Bezirk.