Verkehr

Unser Konzept für die grüne Verkehrswende im Landkreis

Politik für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist Umweltpolitik: Bus und Bahn schädigen das Klima weit weniger als das Auto und verbrauchen weniger Ressourcen Straßenverkehrslärm ist das Lärmproblem Nr. 1.

Investitionen in den Nahverkehr sind Strukturpolitik: Ohne attraktiven Nahverkehr verlieren die ländlichen Gebiete noch mehr junge und umweltbewusste Einwohner an die Städte.

Und diese Verkehrspolitik ist Sozialpolitik: Mit dem ÖPNV werden auch alte und arme Menschen, Kinder und Jugendliche mobil

Verkehrswende durch einen guten ÖPNV:

Schon jetzt gibt es ein gutes Angebot im Landkreis mit Stundentakt an Arbeitstagen, Wochenend- und Abendverkehr in allen größeren Gemeinden des Landkreises. Es gibt aber auch noch Verbesserungsbedarf:

Der Nahverkehr muss beschleunigt werden. Besonderen Handlungsbedarf sehen wir

  • bei der Strecke Alzenau – Aschaffenburg – jetzt mindestens 40 Min. (Ideal wäre eine direkte Zugverbindung nach Aschaffenburg und Fahrzeiten von 20 Min.)
  • bei der Kahlgrundbahn: die Fahrzeit muss auf unter eine Stunde für die Verbindung Schöllkrippen Frankfurt gedrückt werden.
  • Elektrifizierung der Bahnstrecken, wie z.B. Kahlgrundbahn und Maintalbahn
  • Taktverdichtung auf wichtigen Busstrecken. Stehplätze sollten die Ausnahme sein.
  • Ringbuslinie Aschaffenburg Bessenbach Hösbach, Aschaffenburg

Die Flächenabdeckung in den Randzeiten muss verbessert werden. Mit den vorhandenen Linien werden in den Randzeiten und an den Wochenenden die kleineren Orte nicht mehr bedient. Hier könnte ein Anrufsammeltaxisystem die Lücken füllen. Als Standorte kämen etwa Schöllkrippen und Mömbris in Frage.

Die Vernetzung von Bus und Bahn muss verbessert werden. So sollte gewährleistet sein dass bei Taktabständen von 60 Minuten oder mehr ein Linienbus auch einige Minuten auf einen verspäteten Zug wartet

Die Information der Fahrgäste muss verbessert werden. Während der Betriebszeiten im VAB sollte eine zentrale Ansprechstelle erreichbar sein, die zu allen aktuellen Bussen Kontakt aufnehmen kann.

Es sollten ausschließlich behindertenfreundliche und Kinderwagen geeignete Busse eingesetzt werden. Die Zahl alter und gehbehinderter Menschen nimmt ständig zu. Dazu gehört auch, dass der Umbau der Bushaltestellen mit Hochborden beschleunigt wird.

Auch bezüglich der Preispolitik haben wir konkrete Vorstellungen:

 

Unser Ziel: Eine Karte für alle: Die VAB – Netzkarte

Schon jetzt kann man am Bayerischen Untermain mit den Netzkarten im Abo günstig in Bussen und Bahnen unterwegs sein. Unser Ziel ist es, dass alle Kreisbürger diese Netzkarte besitzen! Für alle schulpflichtige Schüler, für Behindere und Flüchtlinge sollte die Karte umsonst sein, für Geringverdiener wie nicht mehr schulpflichtige Schüler, Azubis, Rentner und Bürger und Bürgerinnen mit geringem Einkommen sollte es die Karte zum halben Preis geben und für alle anderen die Karte zum Abo-Preis von etwa 60 € pro Monat.

Für Pendler in den RMV oder den Kreis MSP sollte es Übergangstarife zu allen Karten (Semester- und Jobtickets und den hiesigen Netzkarten) geben.

Der Kreis unterstützt den Aufbau eines flächendeckenden „Car-Sharing“ Netzes und fördert die E-Mobilität.

Zu den umweltfreundlichsten Fortbewegungsarten gehört das Radfahren. Wir rechnen damit, dass durch die neuen Räder mit elektrischem Hilfsmotor auch in unserer hügeligen Landschaft das Interesse stark ansteigen wird. Deshalb fordern wir, dass es neben dem schon ausgewiesenentouristischen Radwegenetz auch ein straßenbegleitendes Radwegenetz entlang von Staats-, Kreis oder Gemeindestraße ausgebaut wird.

Es ist jeweils zu prüfen, ob auch parallel verlaufende Feldwege als Radwege hergerichtet werden können. An den Strecken müssen ausreichende Informationen über die Radwege vorhanden sein. Zur Energiewende gehört auch die Verkehrswende: Weg vom Energie- und Flächenvernichtenden, Leben zerstörenden luftverschmutzenden und lärmenden Autoverkehr hin zu umweltfreundlicheren Alternativen.