Wir werden mehr gebraucht denn je 15. Dezember 2010 Jahreshauptversammlung am 10.12.2010 in Kahl. Hans-Dieter Manger (Kahl) bleibt weiterhin der Sprecher des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen im Landkreis Aschaffenburg. Die Kreismitgliederversammlung bestätigte den 51-Jährigen am Freitag in Kahl ohne Gegenstimme. Neu in den Vorstand gewählt wurde Astrid Stüllein, die Claudia Neumann als Geschäftsführerin ablöst. Er sei seit fast drei Jahrzehnten bei den Grünen, sagte Manger in seiner Bewerbungsrede. In dieser Zeit habe sich viel getan, dennoch würden die Grünen der Wiedervereinigung »mehr gebraucht denn je«. Mit den Themen Ökologie, Friedenspolitik und Menschenrechte seien sie immer noch »up to date«: Die Menschen würden erkennen, »dass Geld alleine nicht glücklich macht«. »New Green Deal« als Alternative Durch die Finanzkrise hätten viele erkannt, dass es eines anderen Wirtschaftens und eines anderen Miteinanders bedürfe. Der »New Green Deal« sei hier eine echte Alternative. Während Unternehmen wie der Otto-Versand ein Vorreiter sei, was nachhaltiges Management angehe, verkörpere die deutsche Automobilindustrie das Gegenteil. Manger forderte die Einführung eines ambitionierten CO2-Grenzwertes für Neufahrzeuge. Das statt eines verbindlichen Grenzwertes eingeführte neue CO2-Label hänge lediglich deutschen Luxuskarossen ein grünes Mäntelchen um, so Manger: Bei der eingeführten Klassifizierung von A bis G, die das Gewicht eines Fahrzeugs berücksichtigt, komme ein Porsche Cayenne Hybrid mit 380 PS und einem CO2-Ausstoß von 193 Gramm pro Kilometer auf ein grünes »B«, während ein Kleinwagen wie der Toyota Aygo mit einem CO2-Ausstoß von 106 Gramm pro Kilometer nur ein »D« erhalte. Der »New Green Deal« sei in der Lage, durch innovative Gesetzgebungen Wirtschaftswachstum zu erzeugen, Arbeitsplätze zu schaffen und die Umwelt zu schonen. Manger zählte auch einige andere »grüne« Projekte auf, für die er sich einsetzen wolle: Die Einführung einer Grundsicherung, längeres gemeinsames Lernen, die Einführung einer Bürgerversicherung, die Stärkung von Bürger- und Volksentscheiden, »auch wenn wir im Ergebnis nicht immer unsere Positionen darin bestätigt sehen«. In der Energiepolitik bekräftigte er, dass nach Ansicht der Grünen »Atomkraft nicht die Lösung ist« und die Kohle »Klimakiller Nummer eins« sei. Die geplanten Neubauten von Kohlekraftwerken entstammten einer »Dinosauriertechnologie«. Die Grünen würden dagegen seit Jahren alternative Konzepte bereithalten, die inzwischen auch zehntausende neue Arbeitsplätze geschaffen hätten. In seinem Rückblick wies Manger auf die verschiedenen Veranstaltungen und besonders auf den neu gestalteten Internetauftritt des Grünen-Kreisverbandes hin sowie der einzelnen Ortsverbände hin. Als nächster Termin steht ein Abend mit dem Bundestagsabgeordneten Konstantin von Notz zum Thema »Digitale Welt und freie Gesellschaft« am 16. Januar an, an dem es um Themen wie das Recht auf Internet, »Elena«, soziale Netzwerke oder den neuen Personalausweis geht. Am 6. Februar laden die Grünen zum Neujahrsempfang in die Burg Alzenau ein. Im Februar soll auch ein neuer Ortsverband, nämlich in Bessenbach, aus der Taufe gehoben werden. Stüllein neue Geschäftsführerin Bei den Vorstandswahlen wurden der Sprecher Hans-Dieter Manger, Kreisschatzmeisterin Käthe Lieder (Schöllkrippen) und Schriftführer Hans-Jürgen Zielke (Sommerkahl) bestätigt. Bei der Wahl zur Kreisgeschäftsführerin setzte sich die 45-jährige Astrid Stüllein (Rottenberg) gegen die Amtsinhaberin Claudia Neumann (Alzenau) durch. (Michael Hofmann ME v. 14.12.2010)