10. Natur und Landschaft erleben

Wir stehen für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen und Lebensräume.

Was heißt das für uns?

Wir haben das Privileg, eine wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft vor der Haustür zu haben: Spessartwald und Mainebene, der Vorspessart in seiner Vielfältigkeit, der Kahlgrund und das Aschafftal; einzigartige Streuobstbestände, historische Mühlen, Weinberge, Badeseen, einsame und weitgehend unverbaute Täler und ein riesiges Waldgebiet. Die Folgen des Klimawandels sind aber auch in unserem Landkreis längst angekommen. Durch langanhaltende Trockenheit, heftigere Stürme und den Schädlingsbefall an geschwächten Bäumen leidet unser Wald. In der Vergangenheit wurde bei der Entwicklung der Waldbestände vieles falsch gemacht.

Unsere langjährigen Forderungen sind daher aktueller denn je. Auch vor Ort können wir handeln:

  • Für einen starken Wald. Biodiversität (biologische Vielfalt) muss eindeutig Vorrang vor wirtschaftlichen Nutzungszielen und Interessen haben. Aufforstung mit klimabeständigen Baumarten, Mischwälder und weniger Bodenverdichtung.
  • Ein zusammenhängendes Biotopverbundsystem und ausreichend Flächen aus der wirtschaftlichen Nutzung nehmen, damit sich möglichst viele natürliche Waldgesellschaften entwickeln können.
  • Das von der CSU geplante „Eichenzentrum“ im Hafenlohrtal lehnen wir ab. Für ein sinnvolles Bildungszentrum gibt es bessere Standorte, als unser Paradies Hafenlohrtal, das es mit seinem unvergleichlichen Charakter zu bewahren gilt.
  • „Der Landkreis summt“ ist bisher nichts anderes als eine Absichtserklärung. Aber Umweltverbände, Imker und Imkerinnen und viele Privatleute sind sehr engagiert, legen Blühwiesen und Blühstreifen an und kümmern sich um mehr Artenvielfalt.
  • Landschaftspflege und Naturschutz ernsthafter betreiben, denn seit Jahren ist auch bei uns ein dramatischer Rückgang wertvoller Grünlandbiotope festzustellen. Wir fordern deshalb: Grünflächenkataster mit Pflegeplänen und die ausschließliche Verwendung von gebietsheimischen Saatgutmischungen und Pflanzen.
  • Streuobstwiesen schützen und stärker fördern!
  • Touristische Angebote können verbessert werden durch bessere Beschilderung bei regions- und länderübergreifenden Wegen und eine Spessartcard, integriert im Übernachtungspreis für eine verbilligte Nutzung der Infrastruktur. Der barrierefreie Tourismus ist zu fördern und weitere Angebote sollen geschaffen werden.

Der Zerschneidung und Versiegelung der Landschaft durch Großraumprojekte ist entgegenzuwirken. Den Straßenbauprojekten, wie Ortsumfahrung Pflaumheim, sind alternative und umweltfreundlichere Maßnahmen vorzuziehen.

 

Wir stehen für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen und Lebensräume.

Was heißt das für uns?

Wir haben das Privileg, eine wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft vor der Haustür zu haben. Spessartwald und Mainebene, den Vorspessart in seiner Vielfältigkeit, der Kahlgrund und das Aschafftal; einzigartige Streuobstbestände, historische Mühlen, Weinberge, Badeseen, einsame und weitgehend unverbaute Täler. All das bietet Erholung in der Natur und ermöglicht auch den Genuss kultureller Schätze. Die Entwicklung durch den Klimawandel, Stürme und Starkregen mit massiven Überschwemmungen und vielen Schäden machen unsere langjährigen Forderungen aktueller denn je. Wir wollen die Vorzüge unseres Heimatkreises weiter ausbauen und stärken.

Für einen starken Wald

Ein gesunder Wald ist keine Selbstverständlichkeit. Die Folgen des Klimawandels sind auch in unserem Landkreis längst angekommen. Wir tragen die Verantwortung zu handeln, damit künftige Enkelgenerationen den Lebensraum Wald so erleben können, wie wir das tun. Durch langanhaltende Trockenheit, heftigere Stürme und den Schädlingsbefall an geschwächten Bäumen leidet unser Wald. Nicht nur Nadelbäume, wie Fichten, sondern auch weitere heimische Baumarten, wie unsere Buche, sterben.

Wir müssen umdenken und den Blick neu ausrichten.

Unser Wald hat vielfältige Funktionen, ganz besonders wichtig ist er jedoch für unser Klima. Wir müssen den Wald stärker ins Bewusstsein nehmen und alles dafür tun, ihn klimastabiler weiterzuentwickeln. Daher muss vor allem die Biodiversität (biologische Vielfalt) eindeutig Vorrang vor wirtschaftlichen Nutzungszielen und Interessen haben. 17 Prozent unserer Waldfläche sind bereits befahren durch Rückegassen und ausgebaute Wege.

Notwendig ist deshalb:

– Neben dem Schutz der Waldbestände die Aufforstung mit klimabeständigen Baumarten

– Der Schutz der Waldböden durch größere Abstände der Rückegassen

– Weniger Verdichtung des Bodens durch den Einsatz von bodenschonenden Maschinen

– Der Erhalt des Waldbodens als intaktes Erdreich für Wasser- und CO2-Speicher

– Ein standortgerechter und klimabeständiger Mischwald

– Verstärkt Wildnis-Inseln zuzulassen, um ein zusammenhängendes Biotopverbundsystem zu erreichen

– Ausreichende Flächen aus der Nutzung zu nehmen, damit sich möglichst viele natürliche Waldgesellschaften entwickeln können

Das von der CSU geplante „Eichenzentrum“ im Hafenlohrtal lehnen wir ab. Für ein sinnvolles Bildungszentrum gibt es bessere Standorte als unser Paradies Hafenlohrtal, das es mit seinem unvergleichlichen Charakter und der Einmaligkeit zu bewahren gilt. Wir wollen, dass kein weiterer Verkehr in das wunderschöne Tal gezogen wird, denn keiner glaubt, dass ein Bildungszentrum autofrei funktionieren wird. 

Das groß angekündigte Ziel der bayerischen Staatsregierung, 10 Prozent des Staatswaldes aus der Nutzung zu nehmen, muss auch für unsere Wälder gelten.

Die regionale Klimaschutzwirkung des Waldes ist nicht zu unterschätzen. Auch unser Landkreis steht in der Verantwortung – gemeinsam mit den Landkreiskommunen und privaten Waldbesitzern – dafür zu sorgen, dass unser Wald seine Bedeutung als Waldökosystem zukunftssicher behalten kann. Wer Klimaschutz und Klimawandel ernst nimmt, muss den Blick auf die Zukunftsfähigkeit unseres Waldes richten und bereit sein, einiges neu zu denken.

„Der Landkreis summt“

Der starke Rückgang der Insektenpopulation und der Artenvielfalt mit all den Folgen für Flora und Fauna hat sehr viele Menschen zum Nachdenken gebracht. Der Erfolg des Volksbegehrens zur Artenvielfalt „Rettet die Bienen“ ist ein deutliches Zeichen und hat die politisch Verantwortlichen zum Handeln gezwungen. Das Kreisprojekt „der Landkreis Aschaffenburg summt“ ist sehr zu begrüßen, doch bis jetzt ist das nichts anderes als eine Absichtserklärung. Umweltverbände, Imker und Imkerinnen und viele Privatleute sind sehr engagiert, legen Blühwiesen und Blühstreifen an und kümmern sich um mehr Artenvielfalt. Doch auch der Kreis kann mit Schulungen, Workshops und praktischen Maßnahmen vor Ort weitaus mehr zu einer guten Umsetzung beitragen.

Landschaftspflege und Naturschutz

Seit Jahren ist auch in unserem Landkreis ein dramatischer Rückgang wertvoller Grünlandbiotope festzustellen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig:

Eine große Bedeutung kommt dem Strukturwandel in der Landwirtschaft zu, der einherging mit der Aufgabe kleinbäuerlicher Betriebe und der Verteilung der landwirtschaftlichen Flächen auf einige wenige Großbetriebe. Diese Entwicklung geht auf Kosten der biologischen Vielfalt, da wertvolle kleinflächige Strukturen entweder aufgelöst wurden oder aufgrund fehlender Rentabilität verbuschten. Mit dem Verschwinden dieser artenreichen Grünlandflächen gingen auch die Nahrungsquellen für die Vogel- und Insektenfauna verloren.

Darüber wurden durch die Änderung der Grünlandnutzung (Vielschürigkeit, Silagenutzung, Düngung) viele artenreiche Mähwiesen in artenarme Hochleistungsgrünflächen umgewandelt. Auch der Umbruch zu Ackerland, Aufforstung zu Ausgleichszwecken, Veränderung des Grundwasserstandes u.a. haben zu der Entwicklung beigetragen.

Was kann der Kreis tun?

Die Gründe für die oben skizzierte Entwicklung sind vielfältig und liegen im Wesentlichen außerhalb des Einflussbereiches des Landkreises. Der Kreis hat nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, auf EU-Politik und unternehmerische Entscheidungen einzelner Landwirte Einfluss zu nehmen.

Dennoch kann der Kreis auf seinen eigenen Flächen positive Entwicklungen in Bereich „Landschaftspflege und Naturschutz“ einleiten.

Wir fordern deshalb:

  • Ein Grünflächenkataster mit Pflegeplänen
    Kreiseigene Grünflächen (z.B. an oder auf kreiseigenen Gebäuden, Straßen, Verkehrskreiseln, Ausgleichsflächen) sollen kartiert und in einem Grünflächenkataster dargestellt werden. Anschließend sind – sofern nicht bereits vorhanden – Pflegepläne zu entwickeln mit Schwerpunkt bei der Aufwertung artenarmer Grünlandflächen und dem Bestandserhalt wertvoller Grünlandstrukturen.
  • Die Verwendung von gebietsheimischen Saatgutmischungen und Pflanzen:
    Werden kreiseigene Grünflächen neu angelegt, ist unbedingt auf die Neuerung des Bundesnaturschutzgesetzes zu achten. Ab dem 1. März 2020 dürfen in der freien Natur Pflanzen oder Saatgut nur noch innerhalb ihrer Vorkommensgebiete ausgebracht werden. Die Verwendung gebietsfremder Arten, z.B. als Saat- und Pflanzgut bei der Straßenbegleitbegrünung, bedarf spätestens ab 2020 der Genehmigung der zuständigen Behörde.
  • Wir fordern, bei der Neu- oder Wiedereinsaat von Freiflächen grundsätzlich Wiesenmischungen mit Wildformen von Gräsern, Leguminosen und Kräutern aus gebietseigenen, regional vermehrten Herkünften einzusetzen. Über die unschätzbare Bereicherung des Blüten- und Lebensraumangebotes für Vögel, Insekten und andere Tiere hinaus leisten blütenreiche Grünlandflächen auch einen Beitrag für eine lebenswerte, farbenfrohe Umwelt in unserem Landkreis. Die Ansaat von artenarmen Regelsaatgutmischungen wie „Landschaftsrasen“ bei kreiseigenen Projekten (nicht nur im Straßenbau) ist in Zukunft strikt zu unterbinden.
  • Regionale Landschaftspflegekonzepte fördern
    Wir fordern, das Thema Landschaftspflege im Landkreis zu bündeln und zu koordinieren. Lokale bzw. interkommunale Initiativen wie die Streuobstaktionsplanungen einzelner Kommunen und die Kommunale Allianz WEstSPEssart („WESPE“), die derzeit ein regionales Landschaftspflegekonzept projektiert, sollen logistisch und finanziell unterstützt werden. Das soll auch auf den Anschub weiterer Projekte in kommunaler Regie ausgedehnt werden.
  • Beweidungskonzepte fördern
    Wir fordern, extensive Beweidungskonzepte zu fördern (z.B. Rhönschafprojekt, Schaf- und Ziegenprojekt in Kahl am Main)
  • Streuobstwiesen fördern
    Streuobstwiesen sind eine Besonderheit unserer Region und daher weiter zu fördern. Wo durch Unwetter Schäden aufgetreten sind, ist eine höhere finanzielle Förderung hilfreich.
  • Der Zerschneidung und Versiegelung der Landschaft durch Straßenbauprojekte, wie die Ortsumfahrung Pflaumheim, ist entgegenzuwirken. Allen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und -minderung und Verbesserungen im ÖPNV sind Vorrang zu gewähren.

Tourismus

Touristische Highlights in unserer Region sind Wanderungen oder Radtouren im Spessart und in den Tälern des Vorspessarts. Der Spessartbund und viele Wandervereine haben hier bereits eine gute Arbeit geleistet.

Die Seenlandschaft um Kahl, Karlstein und Alzenau gibt vielen Tagestouristen die Möglichkeit der Entspannung und Erfrischung. Aber auch Gäste aus dem Ausland besuchen die Campingplätze. Diese touristischen Schwerpunkte gilt es weiter auszubauen.

Wir haben noch weitere Vorschläge:

  • Region- und länderübergreifende Wege wie der Eselsweg und die Birkenhainerstraße sind von allen umliegenden Bahnhöfen und Ortsmittelpunkten einheitlich mit Kilometer- und Zeitangaben zu beschildern. Auf ihrer Strecke sind ausreichend Sitzgelegenheiten aufzustellen und auch die eine oder andere Schutzhütte ist zu bauen. Grobe Schotterwege sind nach und nach durch feineren Belag zu ersetzen. Damit wird auch ein entspanntes Wandern mit Kinderwagen oder mit Rollstühlen gewährleistet. Lehrpfade sind in den Karten und Hinweistafeln besser zu kennzeichnen.
  • Für Tourist*innen ist in jedem Hotel eine Spessartcard auszugeben. Die Karte sollte im Übernachtungspreis der Pensionen und Hotels integriert sein. In der Karte sind Coupons enthalten, die Eintrittsgelder in Museen, Wildparks und die Nutzung des ÖPNV bzw. Schifffahrten auf dem Main verbilligen.
  • Der barrierefreie Tourismus ist zu fördern und neue Angebote sind zu schaffen. In allen Zügen und an allen Bahnhöfen sind deshalb barrierefreie Zugänge für Radler*innen und mobilitätseingeschränkte Menschen zu verwirklichen. E-Bike-Ladestationen sind flächendeckend auszubauen. Ein E-Bike-Verleih sollte in jedem größeren touristisch geprägten Hotel angeboten werden. Zudem sind geführte Touren mit Hinweisen auf die Situation des Waldes sowie Nachtwanderungen, z. B. „auf den Spuren der Fledermäuse“, anzubieten.
  • Eine Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Landkreisen Main-Kinzig, Main-Spessart und Miltenberg ist zu fördern und der Tourismus in Städte ist zu vernetzen (Aschaffenburg, Frankfurt oder Würzburg).

Sie haben bei der Kommunalwahl für den Kreistag Aschaffenburg 70 Stimmen. Sie können einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten bis zu 3 Stimmen geben. Wenn Sie nicht alle Stimmen vergeben haben oder sie nicht abzählen wollen, setzen Sie bitte bei GRÜNE (Liste 2) oben ein Listenkreuz. Dann zählen auch Ihre restlichen Stimmen.

Wir GRÜNE haben einen klaren Kompass