Nachdem ihre Kandidatin Christine Scheel 2020 an der schwarzroten Mehrheit scheiterte, betonen die Grünen vor der Neubesetzung eines Landratsstellvertreters ihren Gestaltungsanspruch und starten mit Tim Höfler einen neuen Anlauf.

Fast drei Jahre ist es her, dass die Grünen Christine Scheel für dieses Amt ins Rennen schickten. Als zweitstärkste Fraktion erheben sie, so die Grünen, damals wie heute einen Gestaltungsanspruch für den Landkreis, der sich aus ihrer Sicht, wie das in vielen bayerischen Kreisenüblich ist, auch in der Besetzung der Stellvertreter*innen widerspiegeln sollte.

Nachdem sich CSU und SPD 2020 darüber hinweg gesetzt haben, bestehe mit der Neubestimmung eines der Stellvertreter nun die Chance, dies entsprechend dem Wahlergebnis zu korrigieren.
Um diesen Anspruch zu untermauern, schicken die Grünen in der Kreistagssitzung am 13.3.2023 bei der Abstimmung ihr Fraktionsmitglied Tim Höfler ins Rennen.

In seiner Heimat Alzenau ist er fest verwurzelt als aktiver Feuerwehrler als Stadtrat und als Mitglied in weiteren Vereinen und Initiativen. Am dortigen Spessart-Gymnasium machte er 2017 sein Abitur. Beruflich steht der mit 24 Jahren jüngste Kreisrat aktuell vor dem Abschluss seines Jurastudiums.
„Ich möchte als einer der Stellvertreter des Landrats insbesondere auch meine Generation, die Jugend, repräsentieren und Ihnen eine Stimme geben.“, sagt er. „Viele in meinem Alter machen sich wegen der Klimakrise und des Artensterbens Sorgen um ihre Zukunft, gehen Woche für Woche deshalb auf die Straßen oder sehen sich zu radikaler en Protestformen genötigt. Sie verweisen zurecht auf die Notwendigkeit einer viel entschlosseneren Klimapolitik und dennoch geht es an vielen Stellen noch viel zu langsam.“

Dass im Landkreis inzwischen zahlreiche Maßnahmen hin zur Klimaneutralität ergriffen werden, begrüßt Tim Höfler. Als Landratsstellvertreter wolle er, wie seine Fraktion im Kreistag, darauf achten, dass es nicht nur bei Ankündigungen bleibt und das Potential ausgeschöpft wird.

Neben der Klimapolitik liege ihm, der auch Mitglied des Sozialausschusses ist, die Sozialpolitik und der Einsatz für Diversität am Herzen. Auf Höflers Initiative hin gibt es etwa im Landratsamt Aschaffenburg seit 2022 einen Wegweiser mit Beratungs- und Unterstützungsangeboten für queere Menschen.

„Trotz unterschiedlicher politischer Couleur bin ich überzeugt, dass das Zusammenspiel mit Herrn Landrat Dr. Legler hervorragend laufen wird.“, so Höfler. Man habe, bei allen politischen Unterschieden, immer konstruktiv und freundschaftlich zusammengearbeitet. Die beiden kennen sich noch aus Alzenauer Zeiten, Höfler war bereits in der Kommunalpolitik aktiv, als Dr. Legler dort noch Bürgermeister war.